Micha Brendel

„täglich alphabeten“

Verschriftungen Zeichnungen Objekte

5.7. 2015 – 2.9. 2015




Ab dem 5.7. 2015 erwarten die Besucher in der Galerie Packschuppen in Glashütte Papiere, Tinten und organische Materialien wie getrocknete Gewebe, Knochen und Blut - durch Micha Brendel in vielfältiger Weise künstlerisch interpretiert und aufgearbeitet.

 

Einerseits sind Zeichnungen und Objekte aus vergangenen Jahren zu sehen, in denen sich der Künstler an den Schnittstellen von Medizin, Kunst und Alchemie bewegt. Ob in Kunstharz gegossen oder auf Samt gelegt: Die Ästhetik der Objekte und Zeichnungen knüpft an die der barocken Wunderkammer an und ruft beim Betrachter irritierende Schaulust hervor.

 

Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden jedoch die neuen „Verschriftungen“. Dies sind aus Buchstaben, Zeichen und Kürzeln notierte und überlagerte Schreibrituale. Es handelt sich bei ihnen um Schriftbilder im Wortsinne: Brendel arrangiert auf Papier Buchstaben und Schriftreihen zu grafischen Gebilden, zu Innen- und Außenlandschaften. .

Wer versucht, sie in einem tradierten Sinnzusammenhang zu lesen, wird feststellen, dass nicht gelingt. Brendel zeigt Schrift als eine der ältesten Kulturleistungen der Menschheit, ohne ihre praktische Funktion zu bedienen.

 

Nicht von ungefähr verwendet Brendel historische, nicht alltägliche Schriften wie jene historischer Urkunden, deren Ästhetik und Haptik er aufgreift. Bienenwachs, Rost, Tee und Siegellack sowie Alterungs- und Verschmutzungsprozesse gehören zu seiner spielerischen Arbeitsweise unbedingt dazu.